Lenovo stoppt Verkauf in Deutschland – Patentstreit mit Nokia

Lenovo stoppt Verkauf In Deutschland – Patentstreit mit Nokia

Lenovo

Desktop-PCs, Notebooks und Tablets der Marke Lenovo sucht man demnächst vergebens im deutschen Handel. Grund dafür: Lenovo fehlen Lizenzen zur Nutzung des Video-Codes H.264 und Nokia erwirkte eine einstweilige Verfügung.

Das heißt, sämtliche Geräte mit einer Grafikkarte bzw. einer Grafikeinheit darf der Hersteller derzeit nicht mehr vertreiben, so die offizielle Website von Lenovo.

Erhältlich sind zurzeit noch Smartphones und PC-Zubehör, wie Mäuse oder Dockingstations.

So lassen sich keine Geräte mehr im offiziellen Store bestellen, allerdings dürfen andere Händler ihren Warenbestand noch verkaufen.

Zum Streit der beiden Parteien kam es laut Branchendienst Bloomberg, weil Nokia Lenovo vorwirft, keine angemessenen Angebote für Lizenzen zur Nutzung der eigenen H.264-Patente vorzulegen. Allerdings widerspricht Lenovo mit dem Argument, Nokia fordere unfair hohe Gebühren und handle nicht gemäß dem sogenannten FRAND-Modell (Fair, Reasonable and Non-Discriminatory).

Mit dem Verkaufsstopp will das Gericht beide Unternehmen an einen Verhandlungstisch zwingen, um das Lizenzabkommen neu auszuhandeln.

Was ist H.264?

Der Video Code H.264 komprimiert Videos, um Übertragungsrate zu sparen. Solche Hardware-En und Dekodierer zur Beschleunigung des Codes befinden sich in allen modernen GPUs- sowohl in Grafikkarten, als auch in Kombiprozessoren bzw. mobilen Systems-on Chip (SoCs).

Nokia visiert dabei Anbieter von Endgeräten bei den Lizenzabkommen an und nicht Chiphersteller wie AMD, Intel oder Nvidia.

Außer in Deutschland laufen Verfahren gegen Lenovo auch in den USA, Brasilien und Indien.

Wir informieren euch, wenn sich die Lage um den Streit der beiden Parteien gelegt hat.

Kommentar verfassen